Früh aufstehen, Regen, Regen, ein bisschen Matsch, noch mehr Regen, gute Leistungen und am Ende sehr viel Matsch und durchnässte, stinkende Füsse. So könnte man unser erstes Turnfest in Domat Ems in einem Satz beschreiben.
Der Tag startete schon sehr früh, beinahe zu früh für einige. Die geplante Abfahrt um 5 Uhr war nicht möglich, da der kleine Lieferwagen noch nicht da war. Mit kurzer Verspätung fuhr dieser jedoch vor und dank der mitgebrachten Leckereien vom Beda Beck gelang der Start trotz der frühen Stunde motivierter als gedacht. Unterwegs machten wir bereits das erste Mal Bekanntschaft mit dem Regen, der uns den Tag über begleiten sollte. In Domat Ems angekommen, regnete es kurzzeitig nicht, welch ein Glück.
Das Wetterglück war nur kurz, denn schon beim Einwärmen für unsere erste Disziplin, dem Fachtest Allround beziehungsweise dem Steinstossen, kehrte der Regen zurück, und das gesamte Gelände verwandelte sich langsam in eine riesige Matschfläche. Der Vorteil beim Fachtest war, dass man sicher den richtigen Weg finden würde, da dieser durch die Matschwege gekennzeichnet war.
Trotzdem zeigten die Turnerinnen grossartige Leistungen in der ersten Disziplin, besonders die Steinstösserinnen brillierten mit persönlichen Bestweiten. Auch in der zweiten Disziplin, dem Steinheben, wer hätte es gedacht, regnete es. Der Stein war dadurch rutschig und lag nicht so gut in der Hand, sodass nicht alle zufrieden mit ihrer Leistung waren. Doch mit vereinten Kräften erreichten wir unser gestecktes Ziel von "Note 9", knapp, aber erreicht.
Den Abschluss unseres dreiteiligen Vereinswettkampfes bildete der Stufenbarren. Auch hier zeigten wir, was wir in vielen Trainings fleissig geübt hatten, und erreichten mit 8,69 eine Note, mit der wir zufrieden waren.
Nach dem Wettkampfteil stillten wir unseren Hunger und Durst im Festzelt und verfolgten entweder das EM-Spiel auf der Leinwand oder schauten anderen Riegen bei den Geräteaufführungen zu. Als wir dann auf der virtuellen Rangliste bemerkten, dass wir möglicherweise auf das Podest kommen könnten, begann das grosse Bibbern. Im Moment lagen wir auf dem zweiten Platz, doch da wir früh gestartet sind, konnten uns noch einige Vereine überholen. Wir aktualisierten immer wieder die Seite und schauten auch auf der fest installierten Rangliste nach. Irgendwann bemerkten wir, dass uns ein Team um einige Hundertstel überholt hatte, und wir rutschten auf den dritten Platz zurück. Hoffentlich ändert sich nichts mehr, denn wegen ein Paar Hundertstel nicht auf dem Podest zu sein, wäre sehr ärgerlich.
Nachdem der Wettkampf für alle, auch für unsere Kampfrichterin, beendet war, begaben wir uns im Regen zu unseren Autos zurück, wo jeder in trockene Kleidung schlüpfte. Immerhin wurde der Matschlauf durch leckere Muffins belohnt. Frisch und fast trocken, zumindest bis zur ersten Pfütze, machten wir uns auf den Weg zum letzten Teil des Turnfestes.
Mit mehr und besserem Schlaf als gedacht, wachten wir mehr oder weniger munter am nächsten Tag in unseren Autos auf und machten uns auf den Heimweg. Mit einem Zwischenstopp im Heidiland für ein leckeres Frühstück. Doch Halt, da war doch noch was? Wir haben einen Podestplatz erreicht. Somit mussten Einige von uns doch noch hierbleiben, denn dies musste gefeiert werden. So machten sich drei von uns wieder auf den Weg nach Domat Ems und verfolgten die Schlussfeier, während die anderen zum Jubiläum der Brassband nach Schlattingen gingen. Leider konnten wir den Podestplatz nicht gemeinsam feiern, aber vielleicht ergibt sich ja in Arbon eine weitere Chance?
Das Turnfest in Domat/Ems wird uns noch lange in Erinnerung bleiben. Die widrigen Wetterbedingungen machten es zu einer echten Herausforderung, aber wir haben gezeigt, dass wir auch unter schwierigen Umständen unser Bestes geben können. Der Podestplatz war die verdiente Belohnung für unseren Einsatz und unseren Teamgeist. Trotz des Regens war es ein unvergessliches Event. Ich hoffe nur, dass Petrus in Arbon bessere Laune hat und ich nicht wieder 7 Paar Socken brauche und mit komplett verschlammten Schuhen nach Hause komme.
Für die Damenriege
Yessica Schären